Land- und Milchwirtschaft im Kreis Olpe
Land- und Forstwirtschaft prägen das Landschaftsbild des Kreises Olpe. Über 70 Prozent der Fläche des Kreises werden von rund 750 Betrieben landwirtschaftlich genutzt – 200 davon im Vollerwerb, 550 Bauernhöfe werden im Nebenerwerb bewirtschaftet.
Die landwirtschaftlichen Betriebe im Kreisgebiet sind vorwiegend Milchviehbetriebe, meist in Kombination mit nachhaltiger Forstwirtschaft. Etwa 100 Milchbauern wirtschaften im Vollerwerb. Spezialisierte Fleischerzeugung mit Schweine- und Bullenmast sowie Mutterkuhhaltung findet auf 50 Betrieben statt. Nur wenige Bauernhöfe haben ausschließlich Landwirtschaft – zusätzliche Betriebszweige sind weit verbreitet. Die weiteren Standbeine sind häufig Öffentlichkeitsarbeit und Tourismus wie Bauernhofcafés, Ferienbauernhöfe und Bauernhofläden. Im Kreis Olpe werden über zwei Drittel der Betriebe in Nebenerwerb geführt, das heißt, dass die Landwirte einer anderen hauptberuflichen Tätigkeit nachgehen. Diese starke Nebenerwerbslandwirtschaft ist auch durch die starke Industrie möglich – sie bietet in der Region attraktive Arbeitsplätze und steht so für den Zusammenklang von Industrie und Landwirtschaft.
Die Topografie und die steinigen Böden der Mittelgebirgslandschaft haben dazu geführt, dass auf den eher ertragsärmeren Grünlandstandorten vermehrt flächengebundene Tierhaltung betrieben wird – eigentlich genau das Bild vom bäuerlichen Familienbetrieb, das gesellschaftlich immer mehr gewünscht wird. Auch gibt es in der Region immer mehr Bio-Betriebe, vor allem im Mutterkuhbereich. Viele verkaufen ihr Rindfleisch persönlich an Kunden in der Umgebung. Auch Automaten, an denen man rund um die Uhr Milch, Grillfleisch oder Eier kaufen kann, sieht man immer häufiger.
Etwas ganz besonderes im Sauerland ist der „Bauernwald“: In ganz vielen landwirtschaftlichen Betrieben wird seit Generationen der eigene Wald bewirtschaftet. In den letzten Jahren sind großflächig viele Bäume durch Trockenheit und explosionsartigen Schädlingsbefall abgestorben. Es ist zu erwarten, dass dies das Landschaftsbild in jüngster Zukunft stark verändern wird.